Im Erwachsenenalter treten vielschichtige Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen auf. Die Ursachen können neurologischen, organischen, genetischen, funktionellen oder psychischen Ursprungs sein.
Die Gemeinsamkeit von Sprachstörungen und Sprechstörungen liegt darin, dass sie verhindern, dass sich der Betroffene mitteilen und / oder in der Gesellschaft etablieren kann. Häufig führen die Störungen zur Ausgrenzung des Betroffenen. Sei es, dass sich dieser nicht mehr an einer Unterhaltung beteiligen kann, er nicht mehr Ernst genommen wird oder sich der Betroffene nicht in der Lage sieht, seine Meinung zu vertreten.
Wir möchten Sie darin begleiten, Ihre vorhandenen Fähigkeiten neu einzuschätzen, verlorene Fähigkeiten zu reorganisieren oder kompensatorische Möglichkeiten zu erarbeiten mit dem Ziel, einen neuen Weg in die Gesellschaft zu finden durch eine verbesserte Kommunikationsfähigkeit.
Stimmpatienten sollen neue, v. a. positive Erfahrungen bezüglich Ihrer stimmlichen Fähigkeiten erlangen. Neue Stimmmuster können erprobt und neue Stimmverhaltensweisen trainiert werden. Bei organischen Stimmstörungen (z. B. Recurrensparesen) soll die Stimmfunktion wieder hergestellt werden.
Wir bieten Patienten mit Schluckstörungen Beratung und Hilfestellung im Umgang mit Ihrer Problematik an und suchen den bestmöglichen Weg, um zu einer verbesserten, angstfreien Nahrungsaufnahme zu gelangen.
• ein gestörtes Sprachverstehen, was nicht mit dem Situationsverständnis verwechselt werden darf, welches in der Regel vorhanden ist
• Probleme bei der Wortfindung, Verwechseln von Begriffen oder es treten Neubenennungen wie z.B. „Saugrüssel“ anstelle von Staubsauger auf
• bis hin zur Unkenntlichkeit verändert ausgesprochene Wörter
• eine veränderte oder aufgehobene Satzstruktur
• zwanghafte Wiederholungen von Aussprüchen
• überschießende Sprachproduktion
• keinerlei Sprachproduktion mehr
Zusätzlich können das Lesen und das Schreiben leicht bis schwer beeinträchtigt sein.
Allerdings ist es besonders wichtig zu wissen, dass Ihr Partner, sollte er eine so genannte Aphasie haben, geistig nicht gestört ist, wie häufig angenommen wird!
Erworbene Sprachstörungen sind neurologischen Ursprungs, z.B. nach einem Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma.
• Dysarthrie/Dysarthrophonie infolge einer neurologischen Grunderkrankung z.B. MorbusParkinson oder Multiple Sklerose oder infolge eines Schlaganfalls mit
Störungen der Sprechmotorik
• einer veränderten Stimmgebung
• vermehrtem oder vermindertem Speichelfluss
• einer auffälligen Atmung, z.B. einer Schnappatmung beim Sprechen
• Sprechapraxie infolge eines Schlaganfalls mit einer Störung der Planung der Sprechmotorik
• Stottern mit den verschiedensten Symptomen und Ausprägungsgraden: Kernsymptomatik: unfreiwillige Laut-, Silben-, und Teilwortwiederholungen, Lautdehnungen oder Blockierungen von Wörtern
• Poltern mit einer zu schnellen, undeutlichen und schwer verständlichen Artikulation
• eine länger andauernde Heiserkeit (länger als 4 Wochen)
• einen gestörten Stimmklang (rauh, heiser, tonlos, verhaucht)
• eine eingeschränkte stimmliche Belastbarkeit
• Räusperzwang
• Missempfindungen bis hin zu Schmerzen im Kehlkopfbereich
Sie können organischer (z.B. Schreiknötchen) oder funktioneller (z.B. durch Überlastung) Genese sein. Häufig betroffen sind Menschen mit sprechintensiven Berufen.
• häufiges Verschlucken
• gurgelnden Stimmklang
• plötzlich auftretendes Fieber unklarer Genese
• austretender Speise aus der Nase
• Kloßgefühl im Hals
• Angst zu essen
Meistens liegt die Verursachung in einer neurologischen Erkrankung. Es gibt jedoch auch altersbedingte Schluckstörungen. Im schwersten Fall treten sie bei Patienten mit apallischem Durchgangssyndrom auf.
PRAXIS FÜR ERGOTHERAPIE BONN
Frau Adelheid Kramer
Ergotherapeutin DVE
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